Vielleicht haben Sie Ihre kleine Tochter schon einmal beobachtet, wenn sie ein Prinzessinnenkleid trägt. Mit einem Mal scheint die Kleine wie verwandelt. Sie dreht und wendet sich vor dem Spiegel, trippelt mit zierlichen Schrittchen und königlich erhobenem Haupt. Sie sieht nicht nur aus, wie eine Prinzessin, sie spielt Prinzessin und fühlt sich auch als solche. Das alles kann ein Kostüm bewirken.
Genauso verhält es sich auch im Theater. Erst das Kostüm bewirkt die perfekte Verwandlung. Indem der Schauspieler in ein anderes Gewand schlüpft, schlüpft er auch in seine Rolle. Das Kostüm erleichtert ihm ungemein, tatsächlich ein anderer zu sein. Natürlich benutzt ein Kindertheater nicht unbedingt Alltagsklamotten von der Stange. Die Kostüme sind individuell und maßgeschneidert und werden für jedes Stück in jedem Jahr neu angefertigt. Dazu arbeiten in der Weingartener Theaterkiste einige geschickte Näherinnen, die Phantasie, das nötige Händchen und die entsprechende Zeit und Geduld mitbringen. Mit Maßband, Stecknadeln und Nähmaschine zaubern sie aus ausgefallenen Stoffen jedem Schauspieler sein eigenes Kostüm – das nicht unbedingt etwas mit der Wirklichkeit zu tun hat. Die ebenso geschickten wie fleißigen Näherinnen sind: Petra Frankrone, Ghilaine Lauber, Ruth Weinekötter und Susanne Essig.